Voller Euphorie startete ich ins letzte Jahr! Endlich ein eigener Platz auf meinem Lieblingsgewässer! Zuerst voller Euphorie war ich gedanklich schon bei den großen einzigartigen Karpfen, die man von diesem Gewässer kennt. Die erste Session startete im März, ich kannte den Bereich von früher und war sehr zuversichtlich schnell zum Erfolg zukommen. Was aber zu meinem Bedauern nicht passieren sollte.
Bald war der Mai da und über 10 fischlose Angeltage lagen hinter mir. Ich nutze diese trostlose Zeit und konnte wenigstens meinen Platz komplett herrichten.

Ende Mai kamen Freunde und fischten direkt neben mir und hatten auch gleich einen guten Fisch. Für mich der Startschuss, die Karpfen sind hier und gleich nach der Arbeit war ich am Wasser. Nach drei Stunden Dauerregen kam der langersehnte Biß. Jetzt muss alles schnell gehen, rein ins Boot das halb voll mit Wasser war und dem Fisch entgegen. Es folgte ein wilder Drill, der Fisch flüchtete mehrmals ins Kraut und als er langsam müde wurde, ein kurzer Ruck, Sch…. der Haken war gebrochen!!! So lange keine Aktion und dann sowas!
Weitere zwei fischlose Monate folgten und ich begann immer mehr zu zweifeln. Das Blanken riss nicht ab und endlich kam der gemeinsame Sommer-Fischerurlaub mit der Familie Mild im wunderschönen Slowenien. Der Urlaub war ein voller Erfolg, es tat echt gut wiedermal einige ordentliche Karpfen in die Linse zu halten und ich konnte wieder reichlich Motivation sammeln.
Im August hatte ich wieder Zeit zum Angeln. Im Morgengrau ein Biss und der Fisch zog mich durch unzählige Krautfelder bis er komplett festhing. Mit der Rute war nichts mehr zu machen und so versuchte ich mit Gewalt den Fisch zu befreien. Was in meinem Seuchenjahr aber logischerweise mit einem Vorfachbruch endete. Es war einfach nur mehr zum Heulen.
Ein paar Tage später war ich gedanklich nach einer erfolglosen Nacht schon beim Wegräumen als doch noch ein Biß kam. Mit zittrigen Knien drillte ich so vorsichtig wie möglich, aber diesmal ging alles gut und ich konnte den ersten Karpfen dieses Jahres am Hausgewässer keschern. Mit 12 Kilo sehr weit weg von den Zielfischen, in der Situation für mich aber ein sehr wichtiger Fisch. Als Köder diente eine 25mm N-Butyric-Garlic mit einer Tiger Nuss drauf. Die Nuss war als Sicherheit gedacht da die Blässhühner und Weißfische auf meinen Plätzen immer mehr wurden.

Endlich war es geschafft und Ich hatte wieder Blut geleckt.
So begann ich meine Plätze für den Herbst aufzubauen, zu den bewährten N-Butyric-Garlic fütterte ich auch die neuen Sweety`s, meine Teamkollegen hatten damit bis jetzt schon ordentlich abgeräumt. Trotz 100 Kilometer Entfernung versuchte ich mindestens zwei bis dreimal in der Woche zu füttern.
Mitte Oktober stand endlich wieder ein Wochenende zu Verfügung, in der ersten Nacht war wie gewohnt alles ruhig, am zweiten Tag gegen Mittag erlöste mich endlich ein brachialer Biss! Es folgte der übliche Krautkampf, aber irgendwann hatte ich IHN im Kescher.
Altbestand-29 Kilo- PB!!! Die ganzen Mühen wurden belohnt und all die fischlosen Nächt waren vergessen! Es ist doch alles so einfach!

Die Motivation stieg und das monatelange Vorbereiten meiner Plätze zeigte endlich seine Wirkung, regelmäßig konnte ich gute Fische fangen. Sowohl Sweety`s als auch Garlic ließen mich nicht mehr im Stich. Was in den nächsten zwei Wochen geschah, war fast unvorstellbar, Fisch um Fisch landete im Kescher.
Ein Seuchenjahr wurde letztlich zum bisher besten überhaupt! Es war einfach unglaublich, plötzlich funktionierte wirklich alles, jeder Platz brachte Fisch, ich konnte nichts mehr falsch machen!
EINFACH, FORMLOS, OHNE WORTE:
Anfang November krachte es dann richtig gewaltig, und ich konnte sogar meinen ersten Karpfen über 30 Kilo fangen!!!

Eigentlich wäre dieser Fisch als Entschädigung für meine erfolglose Zeit mehr als genug gewesen, und wenn es am schönsten ist…sollte man ganz einfach einen noch Größeren fangen!!! Jetzt schreibt sich das ganz einfach, mit vollen Hosen lässt es sich gut stinken, aber ich war im Fangrausch und legte einfach wirklich noch einen ganz Fetten auf die Matte- 33,60 zeigte die Waage!!! Geht ja, passt ja, DAAAANKE!!!

Egal wie zäh es läuft-immer dran bleiben- Jackson